LeaveNoOneBehind: Zivile Seenotrettung im Mittelmeer
Das Mittelmeer ist ein fester Bestandteil der Flüchtlingsrouten und jeden Tag ertrinken dort leider etliche Menschen auf ihrer Flucht. Ein Ende dessen ist nicht absehbar und die Anwendung des Gesetzes der Seenothilfe findet faktisch nicht statt.
In diesem Artikel möchten wir einen kleinen Überblick geben, was dort passiert und welche Arbeit die gemeinnützige Initiative Sea-Watch e.V. leistet, die sich der zivilen Seenotrettung von Flüchtenden an Europas Grenzen verschrieben hat.
Doch weshalb schreiben wir einen Blogbeitrag zu diesem Thema?
Die Idee entstand, als unser Kollege Sascha verkündete, er und seine Freundin würden an einem Halbmarathon teilnehmen, um ein Zeichen für die zivile Seenotrettung zu setzen und Spenden für den Sea-Watch e.V. in einer Online-Spendenaktion zu sammeln.
Damit wollte er eine größere Öffentlichkeit auf die verheerende Situation im Mittelmeer hinweisen.
Wir fanden die Idee so grandios, dass wir als Unternehmen ebenso unseren Beitrag dazu leisten wollen. Die humanitäre Katastrophe auf den Flüchtlingsrouten durchs Mittelmeer sind uns nicht unbekannt, doch Öffentlichkeit geschaffen haben wir bis dato nur im privaten Bereich. Und so entstand die Idee für diesen Artikel, um damit auch im Businessumfeld dem Thema mehr Raum zu geben.
Sea-Watch rettet in Seenot geratene Flüchtlinge!
Der Verein Sea-Watch e.V. hat seinen Sitz in Berlin und wurde 2015 von Harald Höppner gegründet, um im Mittelmeer in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten. Die Aktivisten helfen, wo sie nur können, weil sie nicht tatenlos zusehen wollen, wie Menschen im Mittelmeer sterben.
Ihre Ziele:
1. MENSCHENLEBEN RETTEN
2. ÖFFENTLICHKEIT HERSTELLEN
3. DIE WENDE EINLEITEN
Oftmals versuchen diese das Mittelmeer mit seeuntauglichen Schiffen zu überqueren und geraten so in Not. Seit Anfang 2021 sind laut Sea-Watch ca. 1200 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben und seit 2014 bereits mehr als 22.200.
Diese Zahlen beruhen auf Schätzungen von Pro Asyl, da etliche Menschen weiterhin vermisst werden.
Der Verein konnte mit seiner Arbeit in den letzten 5 Jahren rund 40.000 Menschen aus dem Mittelmeer vor dem Ertrinken retten.
Gibt es überhaupt eine Rechtslage für Seenotrettungen?
Sea-Watch e.V. beruft sich auf das Gesetz der Seenothilfe, welches schon 1910 im Brüsseler Abkommen festgehalten wurde. Dieses verpflichtet Küstenstaaten, in ihrem Seegebiet die Rettung Schiffbrüchiger durch geeignete Mittel sicherzustellen.
Um Seenot handelt es sich, wenn die Annahme besteht, dass ein Schiff und die darauf befindlichen Personen ohne Hilfe von außen auf See verloren gehen. Darum ist die Rettung hilfsbedürftiger Menschen auf See eine Verpflichtung an alle Schiffe und deren Besatzungen.
Kritik an Lebensrettern nimmt zu!
Zunehmend sieht sich der Sea-Watch e.V. staatlichen Repressionen und der Kriminalisierung durch die EU ausgesetzt. Regelmäßig werden deren Schiffe am Auslaufen der Häfen gehindert oder die Aktivisten werden verhaftet und vor Gericht gestellt. Und das, weil sie sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen und keine Straftaten begehen.
Einer der prominentesten Fälle war wohl die Verhaftung der Kapitänin Carola Rakete im Juni 2019. Trotz eines Verbots war sie mit der Sea-Watch 3 in den Hafen von Lampedusa eingelaufen, nachdem sie zwei Wochen lang auf eine Erlaubnis gewartet hatte, einen europäischen Hafen im Mittelmeer anzulaufen. An Board ihres Schiffes befanden sich damals 41 Migranten, die sie und ihre Crew vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet hatten. Erst drei Jahre später, im Mai 2021, wurde sie endgültig von allen Anklagepunkten freigesprochen.
Doch verändert hat sich bisher wenig bis gar nichts und die Menschenrechte werden täglich weiterhin auf hoher See verletzt. Regelmäßig werden Schiffen im Mittelmeer die Erlaubnis versagt, gerettete und traumatisierte Flüchtlinge an Land zu bringen.
Das Ende der humanitären Katastrophe ist leider nicht in Sicht!
Es gibt zwar mehrere stattliche Organisationen, die für den Mittelmeerraum aktiv sind, aber das Gesetz der Seenothilfe wird nur selten angewendet. Immer häufiger werden die seeuntauglichen Boote durch gewaltsame „Push-Back-Aktionen“ zurück auf das Mittelmeer gedrängt.
Warum nehmen Menschen diese Strapazen und den Tod überhaupt auf sich?
Die UNO Flüchtlingshilfe fasst die Gründe, warum die Menschen unbedingt nach Europa fliehen und dort Asyl beantragen möchten, in vier Punkten zusammen:
• Krieg und Gewalt
• Menschenrechtsverletzungen
• Hunger
• Klima und Umwelt
Jeder kann einen Beitrag zu dieser Misere leisten!
Ob als Teil der Crew, als Sprachrohr im Freundeskreis, als Unterstützer bei Demonstrationen, als Organisator bei Events wie Benefizkonzerte über Ausstellungen bis hin zu Online-Vorträgen oder als Spender – alles kann helfen!
Jegliche Unterstützung trägt dazu bei, mehr Menschen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren und eine Veränderung der Situation zu bewirken.
Lasst uns gemeinsam unsere Welt Tag für Tag ein Stückchen besser machen!
Wir möchten mit diesem Beitrag ganz viele Unterstützer motivieren und setzen uns für ein solidarisches Miteinander ein.
Sei auch du wie unser Kollege Sascha! Dabei ist es egal, ob du Geld, Zeit oder Worte benutzt. Wichtig ist, eine Veränderung zu erzielen und die Welt wieder menschlicher zu machen – auch für die nachfolgenden Generationen.
Stay Positiv and LeaveNoOneBehind – Jedes Leben zählt.
Hier noch einige Links mit Informationen zu unserem Artikel
https://sea-watch.org/
https://stiftung-seenotrettung.org/de/
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2021-05/carola-rackete-sea-watch-3-verfahren-eingestellt-italien-seenotrettung
https://www.unhcr.org/dach/de/services/faq/faq-seenotrettung
https://de.wikipedia.org/wiki/Seenotrettung
https://www.proasyl.de/thema/fakten-zahlen-argumente/
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluchtursachen
https://mission-lifeline.de/faq/
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/mittelmeer
https://www.proasyl.de/news/toedliches-versagen-auf-dem-mittelmeer/
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